Samstag, 11. Februar 2012

Was muss ich bei Gigs mitbringen?

Aloha,

auf Anfrage von Johnny Dot und Blackstar aus dem Gitarrenforum beschäftige ich mich heute mit der Frage "was muss man als Band zum Gig mitbringen?".
Zunächst einmal: Sowas sollte man angemessen weit im Vorfeld klären, nicht erst zwei Tage bevor die Sache startet. Eine Rundmail an alle Beteiligten eine Woche vor der Veranstaltung ist meist  ausreichend. Dabei könnt ihr auch direkt nach Telefonnummern von anderen Bands, Veranstaltern etc. Fragen. Falls ihr im Stau stehen solltet oder etwas anders Unvorhergesehenes passiert, und ihr nicht rechtzeitig da sein könnt, werdet ihr sie brauchen. Idealerweise ist einer von euch der Ansprechpartner, der dann auch vor Ort mit den Verantwortlichen alles kurz abspricht – zumindest aber sollte er das Eis brechen, schließlich kennt er sein Gegenüber bereits. Dabei gilt: Einen freundlichen Kontakt sowie allürenfreies Auftreten weiß jeder zu schätzen.
Für die Anfahrt und eventuell den Aufbau solltet ihr Getränke dabei haben, es kann schon mal vorkommen, dass z.b. die Bar noch nicht offen oder der Backstage-Kühlschrank noch nicht bestückt ist. Ebenso ist es wichtig, dass ihr den Anfahrtsweg kennt, die Adresse wisst und ein Navi habt. Bei The Blackest White gibt es außerdem grundsätzlich für jeden Gig einen Zeitplan, der zuvor per Rundmail an alle Bandmitglieder geht.
Kommen wir nun zum Equipment, das ihr mitbringen müsst: Das ist erstens in hohem Maße von der Zusammensetzung eures musikalischen Projekts abhängig und zweitens von der Veranstaltungs-Location. Gehen wir zunächst davon aus, dass ihr die einzige Band am Abend seid, dann muss auf jeden Fall jeder Musiker Verstärker, Box, Instrument, Kabel, Stimmgerät und alles, was er sonst noch braucht, mitbringen. Dazu findet ihr hier den Link zu einer kleinen Checkliste, die ihr euch einfach ausdrucken könnt. Es bietet sich an, für das kleinteilige Zubehör einen Koffer besorgen, in dem bequem alles Platz findet. Für Leute mit vielen Bodeneffekten ist außerdem ein Effektboard empfehlenswert.
Bei den meisten Clubs, Festivals und manchen Jugendzentren ist eine PA inklusive Monitoren, Mikros, Mikroständer und Kabel und sogar eine Lichtanlage bereits vorhanden, bei Geburtstagen, in Kneipen oder Cafés eher nicht. Dementsprechend habt ihr in Kneipen vermutlich mehr Aufwand, da ihr alles erst einmal anschleppen müsst. Dazu eignet sich nach meiner Erfahrung am besten ein Transporter, ein Sprinter hingegen ist vermutlich schon deutlich zu groß. Wenn ihr sogenanntes "kleines Besteck" habt, also kleinere Verstärker für etwas beengtere Möglichkeiten, statt einer 4x12er Box eine 2x12er oder einen Combo, oder ein Drumkit, das z.b. Eine Tom weniger hat, kommen die hier vermutlich zum Einsatz, denn ein Marshall oder Mesa Boogie-Fullstack ist in einem Café oft völlig überdimensioniert. Ebenso müsst ihr hier oft aus Platzgründen auf Monitore für alle verzichten. Meistens bekommen nur Sänger und Drummer Monitore, vor allem wenn die Gitarren sowieso nicht abgenommen und über die PA gejagt werden. In-Ear-Systeme bieten euch die Möglichkeit, das zu umgehen. Auch hierfür habe ich eine Checkliste angelegt.
Die Ausgangssituation ändert sich auch, wenn noch andere Bands mit euch auftreten bei besagtem Gig, denn diese wollen möglicherweise ihr eigenes Equipment benutzen. Typischerweise ist das bei Konzerten in Musik Clubs oder bei Festivals der Fall. Das ist etwas, das im Vorfeld ebenfalls abgeklärt werden muss, denn oft halbiert sich die Menge dessen, was ihr mitbringen müsst durch ein wenig Koordination im Vorfeld. Dabei solltet ihr abklären, ob Equipment gemeinsam benutzt wird, wer haftet, wenn etwas kaputt geht und ob das Zeug auch den ganzen Abend zur Verfügung steht – es kommt nämlich vor, dass jemand früher gehen will/muss und ihr dann plötzlich z.b. ohne Box dasteht. Fast immer bedeutet diese Situation bei den Drums, dass eine Band das Drumkit stellt und die anderen Drummer nur ihren "Intimschmuck", also Becken, HiHat, Fußmaschine und Snare mitbringen müssen.
Zum Thema PA schlage ich vor, dass ihr euch einen Soundmann sucht, den ihr fest dabei habt. Das bringt mehrere Vorteile mit sich: Zum einen, dass euch live jemand mischt, der euch kennt und dem euer Sound wichtig ist.  Zum anderen kann der euch genau sagen, was und wie man in welcher Situation mit Mikros abnehmen sollte. Drittens habt ihr ein Crewmitglied mehr, das euch beim Tragen helfen kann :D und viertens arbeitet ein eingespieltes Team wesentlich schneller und und zuverlässiger als Leute, die sich untereinander nicht kennen. Allerdings gibt es Locations, die externe Mischer nicht ans Pult lassen – das macht aber nicht, denn euer Mann kann sich daneben stellen und Anweisungen geben, schließlich weiß er genau, wann die Gitarrensoli kommt und kann dann schon rechtzeitig sagen "mach' mal lauter " :D
Wenn ihr keinen eigenen Mischer habt, macht euch an dem Abend auf jeden Fall mit dem anwesenden Techniker bekannt. Idealerweise habt ihr zuvor einen Tech Rider eingereicht, auf dem genau verzeichnet ist, was ihr an Mikros braucht und wie ihr auf der Bühne aufgestellt seid, so dass im Vorfeld Monitore, Mikroständer und Mikrofone angeordnet werden können; das ist auch wichtig damit der Techniker weiß, wieviele Kabel gebraucht werden und wie sie liegen müssen.
Es ist schwierig, hier alle Eventualitäten zu erfassen. Im Allgemeinen gilt: Je größer die Anlage, desto wahrscheinlicher, dass ihr die Gitarren, Bass und Drums abnehmt (den Bass per DI-Box) und über die PA laufen lasst und dass es für alle Monitore gibt.

Das war's für heute, bis zum nächsten Mal.

Polly

Dienstag, 13. Dezember 2011

Was für Musik sollen wir machen?

Aloha,

heute beschäftige ich mich einmal mit einer sehr grundlegenden Frage, die man in Foren verdächtig oft zu lesen bekommt. Dazu muss ich ein wenig ausholen: Als ich 13 war, waren meine Helden Bands wie die Ärzte oder Oasis. Ein paar Jahre später spielte ich dann plötzlich in einer Power Metal-Band. Danach kam mit Jack's Basement etwas, das man wohl Punk ROCK nennen könnte, und jetzt bin ich mit The Blackest White bei meiner alten Liebe, dem Haarspray Rock gelandet. Das bedeutet aber nicht, dass ich meine alten Sachen "total peinlich" finde und meinen Musikgeschmack ständig wechsle. Im Gegenteil: Ich habe schon immer die unterschiedlichsten Arten von (Rock-)Musik gehört und musikalisch das gemacht, worauf ich Bock hatte.
Wenn du also eine brandneue Band gründest und dich (und vielleicht sogar andere) fragst "was für Musik soll ich machen?", läuft meiner Meinung nach etwas falsch. Denn dieser Impuls, diese Idee, ist das innerste Heiligtum deiner Band und MUSS aus dir selbst kommen. Egal, ob du eine Kreuzung aus den Chili Peppers und Immortal im Sinn hast oder einen Mix aus Celine Dion und Killswitch Engage - das ist dein Baby! Lass' es dir nicht von anderen aufschwätzen oder zerreden. Wenn du keine Idee hast, dann werde dir über Folgendes klar: Du willst eine eigene Band gründen, dein eigener Chef sein. Setz' dich also hin und überleg' dir, was du gerne machen würdest. Was dich inspiriert. Hör' dich durch deine Plattensammlung und überleg' dir, was die Eckpfeiler deiner Musikliebe sind. So dürftest du ziemlich schnell zu einem Ergebnis kommen. Im Anschluss kannst du dir in aller Ruhe Musiker suchen, die zu deiner Vision passen.
Wenn du in eine bereits bestehende Band einsteigen willst und die anderen ebenfalls noch keine Idee haben, wird es deutlich schwieriger, weil ihr alle eure Vorstellungen unter einen Hut bringen müsst. Oft genug gibt es Fälle, wo Leute in eine Band einsteigen und anfangen, zu intrigieren, um diese nach ihren Vorstellungen zu verbiegen. Aber darauf möchte ich gar nicht weiter eingehen und rate deswegen zu einer gemütlichen Runde, wo jeder einmal seine 5 Lieblingsbands vorstellt, den anderen erzählt, was sein Ziel beim Musik machen ist, wie viel Zeit er investieren will, was seine Stärken sind...immerhin werdet ihr in den nächsten Monaten viel zeit miteinander verbringen und aufeinander angewiesen sein. Wenn das erledigt ist, sollte es euch nicht mehr allzu schwer fallen, euch auf einen gemeinsamen Stil zu einigen, auch wenn das vielleicht eine Reihe von Kompromissen bedeutet.Im Endeffekt muss dann jeder einzelne entscheiden, ob er damit leben kann oder nicht.

Polly

Donnerstag, 17. November 2011

Die Bandinfo - was soll rein, was besser nicht?

Die Bandinfo ist ein wichtiges Thema für alle Bands, die gern auch außerhalb ihres Proberaums stattfinden wollen. Üblicherweise ist so eine Info, je nach Inhalt, etwas für Veranstalter, Journalisten oder eingefleischte Fans; Musikkonsumenten sollte man (auf der Homepage oder sonstwo im Netz) immer die Chance geben, direkt in die Musik reinzuhören.
Im ersten Teil dieses Blog-Eintrags beschäftige ich mich damit, was meiner Meinung nach in eine Info gehört, und was man beim Schreiben beachten sollte. Im zweiten Teil gehe ich dann darauf ein, was auf keinen Fall hinein gehört. Das Ganze findet, wie gewohnt, auf Anfänger-Niveau statt.
Derek Sivers, Gründer von CD Baby und Betreiber von www.sivers.org, schlägt vor, dass man die Info in vierfacher Ausführung parat haben soll:
1. Eine superlange Fassung, die im Grunde eher Infos für Fans bietet
2. Eine ausführliche Fassung, die aus 2-3 Paragraphen besteht
3. Ein Paragraph mit den wichtigsten Sachen (Homepage)
4. Ein Satz, sozusagen euer Mantra, eure Quintessenz (Presseartikel jeglicher Art! Je nach Kürze und Würze auch für Shirts, Sticker etc. geeignet)
Mit diesen vier Fassungen deckt ihr so gut wie alles ab - vom Zeitungsartikel über Fan-Inhalte bis zum Booking. Ich werde nun darauf eingehen, was in Fassung Nr.2 reingehört; die Info könnt ihr im Baukastenprinzip gestalten. Es ist z.b. sinnvoll, einen Paragraph mit Presseinfos zu verfassen - die meisten Journalisten sind nämlich chronisch überarbeitet und sind dankbar, wenn sie brauchbare Vorlagen bekommen. SO könnt ihr also beeinflussen, was in etwaigen Artikeln über eure Band steht!

1. Ein interessanter Satz, der den Leser neugierig macht, eignet sich als Einstieg und gleichzeitig als der eine Satz, den man in der Zeitung als Überschrift nehmen wird, wenn man über euch schreibt. Bei meiner Band The Blackest White lautet dieser Satz "TBW klingen wie zwei Teenager auf dem Rücksitz von Papas Cadillac". Denkbar wäre z.B. bei einer Black Metal-Band "Wer ein Stück von ABC hört, kann förmlich die Kälte der nordischen Wälder spüren und das Heulen der Wölfe hören, das einem das Blut in den Adern gefrieren lässt." Bei einer Metalcore-Band würde ich eher einen Maschinen-Vergleich wählen, um die Präzision angemessen darzustellen.

2. Wer seid ihr? Dieser Punkt ist selbsterklärend, ich glaube selbst die schlechteste Bandinfo der Welt enthält zumindest den Bandnamen :) Die Bandmitglieder können in dem Atemzug ebenfalls erwähnt werden.

3. Woher kommt ihr? Wichtig, weil a) Veranstalter dann abschätzen können, was ihr an Anfahrtkosten bräuchtet, ob ihr evtl. eine Fanbase (bei regionalen/lokalen Sachen) mitbringt etc. Und b) ist es einfach persönlicher, wenn man seinem Gegenüber mitteilt, wo ein großer Teil der eigentlichen Arbeit der Band stattfindet.

4. Seit wann gibt es euch? Wenn ihr nicht wie Newcomer behandelt werden wollt, dann packt das in die Info mit rein. Gehört zu den wichtigen Eckdaten.

5a. Was spielt ihr für einen Musikstil? Schärft euer Profil! Ja, ich weiß, "unsere Musik klingt unvergleichbar/wir wollen nicht in eine Schublade gesteckt werden/unser Sound ist anders als alles bisher Dagewesene". Aber mal ehrlich: Darunter kann sich ein Veranstalter nichts vorstellen - und auch sonst keiner. Beispiel: Ein VA sucht eine Punkrockband für ein kleines Festival. Ihr bewerbt euch, er denkt "coole Band", und dann stellt sich raus, dass ihr 80er Synthie Pop spielt. Erspart den Leuten das Herumgesuche, traut euch der Welt mitzuteilen: "Wir machen dies und das, und wenn das nicht passt, dann halt nicht. Aber so sind wir." Ihr könnt es eh nicht jedem recht machen, also versucht es gar nicht erst.

5b. Wie wer klingt ihr? Nennt ein paar Bands, zwei oder drei reichen völlig aus. 

6. Erfahrungen bzw. Erfolge: Habt ihr schon eine stattliche Anzahl an Konzerten gespielt, vielleicht mit namhaften Bands die Bühne geteilt? Ein Voting im Internet gewonnen? Wart ihr in bekannten Magazinen vertreten? Das sind interessante Infos!

Was soll nicht rein?
1. Kein Mensch will Dinge wie "kreischende Gitarren", "groovende Drums" und "pumpender Bass" schon wieder lesen müssen. Das ist auch unnötig, denn natürlich liegt eurer Info eine CD oder zumindest (bei Online-Bewerbungen) ein Link bei, damit der Betreffende reinhören kann.

2. Ob euer erster Bassist nach der 3. Probe aus der Band flog, weil er wegen eines Knastaufenthalts nicht zur Probe erschien, ist völlig uninteressant für eine Info, die sich an Veranstalter richtet.

3a. Grammatik- Rechtschreib- und Interpunktions-Fehler am laufenden Band. Jedes anständige Office-Programm hat eine Rechtschreibprüfung und es dauert nur eine bis zwei Minuten, bis man einen Text dieser Länge durchgearbeitet hat. Falls ihr euch nicht sicher seid, fragt jemanden aus eurem Freundeskreis, der sich damit auskennt.


3b. Auch die Formatierung ist wichtig: Macht durch Absätze kenntlich, welche Teile des Textes zusammengehören. Schreibt euren Bandnamen immer kursiv oder fett, damit er hervorsticht (unterstreichen finde ich ein bisschen zu aufdringlich, obwohl es im Grunde nichts anderes ist; es kommt mir aber irgendwie unpassend vor).


Zum Schluss noch etwas, das ich für sehr, sehr wichtig halte: Schreibt eine Info, die ihr selbst gern lesen würdet. Sprachliche Stilmittel wie z.b. Alliterationen und die Kohärenz des Textes sind dazu geeignet, einen Text interessanter zu machen (immer nur "und...und...und" ist langweilig!) Wenn ihr selbst gern lest, was da steht, ist das vermutlich auch bei anderen der Fall.
Alternativen zur Bandinfo habe ich ebenfalls anzubieten. Erstens: Ich habe noch NIE (!) eine Bandinfo in Videoform gesehen - frei nach dem Motto: "XYZ in 59 Sekunden". Das hat zugleich den Vorteil, dass ihr den Angesprochenen unterschwellig mit eurer Musik beschallen könnt, nämlich sowohl im kurzen (3-5 sekündigen) Vorspann als auch als Untermalung für eurer Gequatsche.
Und Zweitens: Einen Song, in dem sich eine Band vorstellt, habe ich ebenfalls noch nicht gehört. Das kann z.b. in Form von Videoslides mit Untertiteln passieren, oder ihr dreht gleich ein richtiges Video. Aber auch hier liegt die Würze in der Kürze: Es sollte nicht länger dauern, als man für das Lesen eurer Info braucht.

Abschließend noch zwei Empfehlungen für Leute, die mehr wollen: Zum einen das kostenpflichtige eBook "Werbetexten für Musiker" von Nils Kolonko, zu beziehen für 5€ unter diesem Link.
Und zum anderen das kostenlose eBook "How to Call Attention to Your Music" von Derek Sivers, zu beziehen unter diesem Link.

So long,

Polly T. Wood

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Ressourcen

Aloha,

da ich din letzter Zeit einige neue Sachen entdeckt habe, gibt es heute mal ein Ressourcen-Update mit Adressen, bei denen man gratis (teils) richtig gute Infos bekommt.

www.bandologie.de
Kann man gar nicht oft genug nennen: Viele großartige Inhalte, oft gratis. Auch die Bezahlinhalte die ich kenne sind spitzenklasse. Kostenlos u.a.: Grundlegende Infos über Musikbusiness/Plattenfirmen!

http://www.rockthe.biz/
Dokumentarfilm über das Indi-Musikbusiness heute. Nicht nur auf Deutschland, sondern ganz Europa gemünzt. Es kommen viele Leute aus der Independent-Ecke zu Worte, sowohl Musiker als auch Bandcoaches, Plattenfirmen-Mitarbeiter oder gar Inhaber.

www.audiomagnet.com
Plattform, auf der man ohne Vorab-Bezahlung Musik verkaufen kann. Die Leitfäden von Audiomagnet.com wurden in Kooperation mit der Popakademie erstellt. Dabei handelt es sich um zwei eBooks (71 bzw. 119 Seiten). Im Leitfaden 1.0 ging es um Promotion, in der Version 2.0 wurde das Themengebiet ausgeweitet und es werden im Grunde Internetressourcen vorgestellt, mit der man seine Band nach vorne bringen kann. Das umfasst z.b. auch Newsletter-Systeme, Analyse-Programme und das Schalten von Werbeanzeigen. Alle Ressourcen werden kurz diskutiert, Vor- und Nachteile werden ausgeleuchtet. Finde ich ganz gut für nicht nicht-mehr-so-blutige-Anfänger, weil es über eine schlichte Linksammlung hinausgeht.


http://sivers.org/DerekSivers.pdf
Gratis-Ebook vom CD Baby-Gründer (erster Online music store, Jahre vor Itunes gegründet!). Der Mann ist eine Granate. Tipps zu grundlegenden Dingen, z.b. Verkauf, Konzeption von Bandinfos, Arbeitsplanung und vielem mehr.
Unbedingt auch seine "uncommon sense"-Videos bei youtube checken, z.b. hier:
http://www.youtube.com/user/dereksivers

Hier geht es zu einem Thread bei gitarren-forum.de, in dem Manu Freiria (Gitarrist der Band Riddick Jones und Inhaber von Galicia Custom Guitars) unter dem Motto "wir werden Rockstar" von seinen Erlebnissen und Erfahrungen mit Riddick Jones berichtet. Riddick Jones erregten Aufsehen mit ihren Guerilla Rock-Aktionen, bei denen sie einfach mit einem Bus bei Festivals vorfuhren, ausstiegen und losrockten. Hier geht's lang:
Wir werden Rockstar!!

www.regioactive.de
Hier gibt es eine "Backstage"-Funktion. Das beinhaltet: Musikermarkt, Gigtauschprogramm und coole Möglichkeiten, sich für größere Gigs sowie das Airplay bei der Netzparade von dasding.de zu bewerben - alles über ein Profil!
Regioactive.de hat mittlerweile auch einen Guide im Programm, der letzte Beitrag dort hieß "artistguide.de & regioactive.de geben tipps - Die richtigen Entscheidungen und Vorbereitungen für eure ersten Aufnahmen treffen".

Das war es auch schon wieder.

cheerio, Polly

Mittwoch, 7. September 2011

Es ist SO schwer, Mitmusiker zu finden...

Diesen Satz lese ich andauernd in Foren wie dem Musiker-Board. In Wahrheit ist genau das Gegenteil der Fall: Durch das Internet besteht heute eine Vielzahl von Möglichkeiten und zudem ist es dank Youtube und Co. viel einfacher spielen zu lernen als es z.B. in den 50er oder 60er Jahren der Fall war. Das Gleiche gilt für die Verfügbarkeit von brauchbaren, günstigen Instrumenten und eben auch die Suche nach Musikern. Oft ist bei der Suche entscheidend, wie sehr man etwas will und wie viel Energie man darauf verwendet, es zu erreichen. Ich weiß, ich weiß, als Musiker willst du vor allem eins, nämlich Musik machen. Aber eigentlich ist es gar nicht so schwer, etwas auf die Beine zu stellen, selbst wenn man einmal die herkömmlichen Wege wie Tageszeitungen oder Portale wie QuoKa außen vor lässt.
Ein Gesuch in einigen einschlägigen Foren wie dem Musiker-Board ist das Mindeste, was du tun kannst. Das ist auch schnell erledigt. Aber das ist bei weitem nicht das Ende der Fahnenstange - mit ein wenig Kreativität kannst du viele Menschen erreichen, die du überhaupt nicht kennst, und das ist ja genau das, was du willst, oder? ;)
Im Folgenden zähle ich drei Ideen auf, wie du das anstellen kannst:
1. Erstelle einen Eintrag bei Facebook und bitte all deine Freunde, diesen Eintrag zu teilen. Damit erreichst du auch deren Freunde. Wichtig: Ein Bild dazu macht sich gut, ohne übersieht man es leichter. Ideal wäre z.b. ein Foto von einem Blatt Papier, auf den du "suche Sänger" o.Ä. schreibst.
Nach dem gleichen Prinzip könntest du, ebenfalls bei Facebook, eine Veranstaltung erstellen, zu der du all deine Freunde einlädst. Diese kannst du dann bitten, wiederum ihre Freunde einzuladen. Möglicherweise kennst du ja jemanden, der in einer Band spielt. Musiker kennen in der Regel andere Musiker, also lad' doch einfach die aus deiner Umgebung ein!
2. Geh' in einen Copyshop und erstelle ein T-Shirt, auf dem "Mitmusiker gesucht" oder "Band sucht Mitmusiker" steht. Das kannst du natürlich noch individueller gestalten und das "Mitmusiker" gegen "Sänger", "Saitenflitzer", "Goldkehlchen" oder auch "Brülläffchen" austauschen. Mit diesem T-Shirt kannst du in Clubs und auf Konzerten, die du besuchst, das passende Publikum auf deine Suche aufmerksam machen.
3. Wenn du Schüler, Azubi oder Student bist, hast du in der (Berufs-)Schule oder an der Uni eine ganze Menge junger Leute um dich herum. Die erreichst du natürlich mit deinem T-Shirt, Flyern oder Aushängen. Aber wäre es für dich auch denkbar, ein "Casting" zu veranstalten? Dabei schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du hast Vergleichsmöglichkeiten und kannst die Leute direkt kennenlernen, und durch den Veranstaltungscharakter hast du gleichzeitig die Möglichkeit, Interesse an deiner Band zu wecken.

Ich denke es wird deutlich, dass man mit Kreativität ziemlich weit kommen kann. Denn natürlich gibt es noch zig weitere Varianten für die Musikersuche. In diesem Sinne: Viel Glück!

cheerio,

Polly

P.S.: Wenn du coole Vorschläge hast, nur her damit!

Dienstag, 14. September 2010

Wie funktioniert eine Band?

Hallo zusammen,

da wir uns mit Jack's Basement nach der Sommerpause für Gigs vorbereiten mussten und in Sachen CD ebenfalls zu tun hatten, hat es mit dem neuen Beitrag ein wenig gedauert; dafür ist er diesmal ziemlich üppig ausgefallen. Es dürfte euch auch interessieren, dass ich momentan über eine Buchveröffentlichung von "X Dinge" nachdenke.
Heute widme ich mich der Frage des GF-Users Slash™, der wissen möchte, wie eine Band funktioniert. Dafür nehme ich als Beispiel meine Band und ergänze durch Beispiele berühmter Musiker.

Demokratie oder Diktatur?

Viele Bands haben einen sogenannten kreativen "Mastermind". Chris Daughtry von der Band Daughtry firmiert sogar unter seinem eigenen Namen; bei Metallica teilten sich James Hetfield und Lars Ulrich diese Rolle sehr lange. Darüber hinaus sind diese kreativen Köpfe manchmal auch noch das Sprachrohr der Band, also derjenige, der die Band nach außen hin vertritt. Auch hier ist Lars Ulrich das perfekte Beispiel, genau wie der gerade bei Dream Theater ausgestiegene Mike Portnoy (wer wohl diese Lücke füllen wird?). Bei Jack's Basement läuft das genauso ab.
Die Art der Entscheidungsfindung ist oft unterschiedlich: Die eine Band stimmt demokratisch ab, in einer anderen Band überlassen alle dem Bandkopf gewisse Entscheidungen. Was für euch dabei richtig ist, solltet ihr mit den anderen Bandmitgliedern durchsprechen - versucht, einen Konsens zu finden.

Songwriting

Klassischerweise schreibt der kreative Kopf die Songs. Das hat den Vorteil, dass die Sachen "wie aus einem Guss klingen", wenn derjenige sein Handwerk versteht. Es gibt natürlich auch massenhaft Bands, bei denen es mehrere Songwriter gibt. Ich selbst habe mit dieser Situation schon durchaus positive, aber auch sehr negative Erfahrungen gemacht. Im Moment schreibe ich die meisten Songs bei uns, allerdings hat unser Schlagzeuger Pulo die Idee für "Complete me" geliefert, die wir dann gemeinsam ausgearbeitet haben. Bei einem neuen Song mit dem Arbeitstitel "Monster" haben wir sogar im Proberaum ganz spontan darauf losgeschrieben. Wir haben darüber geredet, wie es klingen soll, was wir uns so vorstellen und auf einmal war ein Song da. So etwas funktioniert nur genau dann, wenn alle bereit sind an einem Strang zu ziehen. Wenn aber ein Mitmusiker um jeden Preis an einem Song mitschreiben will, aber keine Ideen vorbringt, die dem Songwriter bzw. dem Rest der Band gefallen, kann es Probleme geben. In einer solchen Situation rate ich dazu, sich alles in Ruhe anzuhören und nicht salopp zu
sagen "das ist sch***e". Das verletzt denjenigen der den Vorschlag gemacht hat nur unnötig. Stattdessen solltet ihr etwas vorbringen wie: "Das gefällt mir nicht". Das ist hart, aber ehrlich und trifft die Sache ganz genau. Richtig fruchtbar wird es genau dann, wenn ein Gegenvorschlag kommt und man sich sozusagen gegenseitig inspiriert, denn dann hat jeder sich eingebracht und entdeckt im Song etwas von "seiner Idee" wieder.

Arbeitsteilung

Auch ein kreativer Kopf braucht ein gutes Team (hier möchte ich auf Nils Kolonko verweisen, der u.a. das Team-Prinzip in seinem Buch "Bandologie - wie man als Musiker seine Band zum Erfolg führt" ausführlich erläutert. Auch die Aufgaben, die in einer Band typischerweise anfallen, führt er auf. Dieses Buch hat mir enorm weitergeholfen und wir haben mit Jack's Basement, seit ich es gelesen habe, deutlich mehr Zugriff auf unsere Webseiten und eine Band, die durch Arbeitsteilung wesentlich besser funktioniert als zuvor: Mehr große Gigs, deutlich gestiegener Verkauf von CDs und T-Shirts bei Konzerten, ein professioneller Newsletter und und und).
Das bedeutet, euer Lenker und Denker braucht konkrete Hilfe bei der Umsetzung vieler Dinge. Aufgaben wie die Betreuung der Homepage und der Profile bei sozialen Netzwerken fallen in jeder Band an, und in Zweierteams lassen sich Flyer einfach besser und angenehmer verteilen. Hierzu habe ich einen Tipp: Wir haben kürzlich für ein Konzert eine limitierte Mini-Auflage einer Promo-CD gebastelt, und das wäre für eine Person wirklich anstrengend gewesen; zu dritt war es allerdings überhaupt kein Problem. Es müssen sich auch nicht immer alle beteiligen - aber es macht mehr Spaß und das Band-Feeling, das dabei aufkommt, spürt ihr beim nächsten Auftritt. Garantiert.
Bei dieser Aufgabenverteilung stellt sich meistens recht schnell heraus, wer wofür ein Händchen hat. Bei der Metalband Blind Guardian beispielsweise weiß ich aus einem Interview, dass der Leadgitarrist André Olbrich sich für Aufnahmetechnik interressiert und einen Großteil der Musik schreibt, während der Sänger Hansi Kürsch Interviews gibt und die Texte verfasst.
Noch eine Anmerkung: Wenn eine Aufgabenverteilung nicht den gewünschten Effekt hat oder durch (meist zeitliche) Gründe nicht mehr zu realisieren ist, spricht auch überhaupt nichts gegen eine Umverteilung.

Ich hoffe, dass ihr hiermit einen Einblick bekommen habt. Für weitere Fragen stehe ich euch natürlich jederzeit zur Verfügung.

Polly
xoxo

P.S.:
Gerade bei Facebook reingekommen. Hier hat die Band Caracho ein Video-Interview mit dem Titel "Die wichtigsten Bausteine für den Erfolg einer Newcomer Band in 10 Minuten" gegeben. Sehr geil!