Dienstag, 14. September 2010

Wie funktioniert eine Band?

Hallo zusammen,

da wir uns mit Jack's Basement nach der Sommerpause für Gigs vorbereiten mussten und in Sachen CD ebenfalls zu tun hatten, hat es mit dem neuen Beitrag ein wenig gedauert; dafür ist er diesmal ziemlich üppig ausgefallen. Es dürfte euch auch interessieren, dass ich momentan über eine Buchveröffentlichung von "X Dinge" nachdenke.
Heute widme ich mich der Frage des GF-Users Slash™, der wissen möchte, wie eine Band funktioniert. Dafür nehme ich als Beispiel meine Band und ergänze durch Beispiele berühmter Musiker.

Demokratie oder Diktatur?

Viele Bands haben einen sogenannten kreativen "Mastermind". Chris Daughtry von der Band Daughtry firmiert sogar unter seinem eigenen Namen; bei Metallica teilten sich James Hetfield und Lars Ulrich diese Rolle sehr lange. Darüber hinaus sind diese kreativen Köpfe manchmal auch noch das Sprachrohr der Band, also derjenige, der die Band nach außen hin vertritt. Auch hier ist Lars Ulrich das perfekte Beispiel, genau wie der gerade bei Dream Theater ausgestiegene Mike Portnoy (wer wohl diese Lücke füllen wird?). Bei Jack's Basement läuft das genauso ab.
Die Art der Entscheidungsfindung ist oft unterschiedlich: Die eine Band stimmt demokratisch ab, in einer anderen Band überlassen alle dem Bandkopf gewisse Entscheidungen. Was für euch dabei richtig ist, solltet ihr mit den anderen Bandmitgliedern durchsprechen - versucht, einen Konsens zu finden.

Songwriting

Klassischerweise schreibt der kreative Kopf die Songs. Das hat den Vorteil, dass die Sachen "wie aus einem Guss klingen", wenn derjenige sein Handwerk versteht. Es gibt natürlich auch massenhaft Bands, bei denen es mehrere Songwriter gibt. Ich selbst habe mit dieser Situation schon durchaus positive, aber auch sehr negative Erfahrungen gemacht. Im Moment schreibe ich die meisten Songs bei uns, allerdings hat unser Schlagzeuger Pulo die Idee für "Complete me" geliefert, die wir dann gemeinsam ausgearbeitet haben. Bei einem neuen Song mit dem Arbeitstitel "Monster" haben wir sogar im Proberaum ganz spontan darauf losgeschrieben. Wir haben darüber geredet, wie es klingen soll, was wir uns so vorstellen und auf einmal war ein Song da. So etwas funktioniert nur genau dann, wenn alle bereit sind an einem Strang zu ziehen. Wenn aber ein Mitmusiker um jeden Preis an einem Song mitschreiben will, aber keine Ideen vorbringt, die dem Songwriter bzw. dem Rest der Band gefallen, kann es Probleme geben. In einer solchen Situation rate ich dazu, sich alles in Ruhe anzuhören und nicht salopp zu
sagen "das ist sch***e". Das verletzt denjenigen der den Vorschlag gemacht hat nur unnötig. Stattdessen solltet ihr etwas vorbringen wie: "Das gefällt mir nicht". Das ist hart, aber ehrlich und trifft die Sache ganz genau. Richtig fruchtbar wird es genau dann, wenn ein Gegenvorschlag kommt und man sich sozusagen gegenseitig inspiriert, denn dann hat jeder sich eingebracht und entdeckt im Song etwas von "seiner Idee" wieder.

Arbeitsteilung

Auch ein kreativer Kopf braucht ein gutes Team (hier möchte ich auf Nils Kolonko verweisen, der u.a. das Team-Prinzip in seinem Buch "Bandologie - wie man als Musiker seine Band zum Erfolg führt" ausführlich erläutert. Auch die Aufgaben, die in einer Band typischerweise anfallen, führt er auf. Dieses Buch hat mir enorm weitergeholfen und wir haben mit Jack's Basement, seit ich es gelesen habe, deutlich mehr Zugriff auf unsere Webseiten und eine Band, die durch Arbeitsteilung wesentlich besser funktioniert als zuvor: Mehr große Gigs, deutlich gestiegener Verkauf von CDs und T-Shirts bei Konzerten, ein professioneller Newsletter und und und).
Das bedeutet, euer Lenker und Denker braucht konkrete Hilfe bei der Umsetzung vieler Dinge. Aufgaben wie die Betreuung der Homepage und der Profile bei sozialen Netzwerken fallen in jeder Band an, und in Zweierteams lassen sich Flyer einfach besser und angenehmer verteilen. Hierzu habe ich einen Tipp: Wir haben kürzlich für ein Konzert eine limitierte Mini-Auflage einer Promo-CD gebastelt, und das wäre für eine Person wirklich anstrengend gewesen; zu dritt war es allerdings überhaupt kein Problem. Es müssen sich auch nicht immer alle beteiligen - aber es macht mehr Spaß und das Band-Feeling, das dabei aufkommt, spürt ihr beim nächsten Auftritt. Garantiert.
Bei dieser Aufgabenverteilung stellt sich meistens recht schnell heraus, wer wofür ein Händchen hat. Bei der Metalband Blind Guardian beispielsweise weiß ich aus einem Interview, dass der Leadgitarrist André Olbrich sich für Aufnahmetechnik interressiert und einen Großteil der Musik schreibt, während der Sänger Hansi Kürsch Interviews gibt und die Texte verfasst.
Noch eine Anmerkung: Wenn eine Aufgabenverteilung nicht den gewünschten Effekt hat oder durch (meist zeitliche) Gründe nicht mehr zu realisieren ist, spricht auch überhaupt nichts gegen eine Umverteilung.

Ich hoffe, dass ihr hiermit einen Einblick bekommen habt. Für weitere Fragen stehe ich euch natürlich jederzeit zur Verfügung.

Polly
xoxo

P.S.:
Gerade bei Facebook reingekommen. Hier hat die Band Caracho ein Video-Interview mit dem Titel "Die wichtigsten Bausteine für den Erfolg einer Newcomer Band in 10 Minuten" gegeben. Sehr geil!

Montag, 9. August 2010

5 allgemeine Tipps für einen besseren Proberaumsound

Aloha zusammen!

Das heutige Thema ist kein Thema, für das sich allgemeine Regeln aufstellen oder Standardantworten geben lassen. Es gilt bei Musik eigentlich immer: Was gut klingt, ist gut. Egal wie ihr es erreicht habt (kommt mir nachher bloß nicht mit "der Polly hat aber gesagt, ich kann meine Stimme ohne Technik zerbrüllen, dann werde ich Rockstar." Vorher solltest du erst mal checken, ob  du vielleicht nicht sogar besser klingen könntest, wenn du nichts ungesundes machst. Nur so als Hinweis :)).
Jedoch gibt es für einen Proberaum natürlich Möglichkeiten, den Sound zu verbessern oder zumindest gewisse Variablen, an denen du herumprobieren kannst.  Ich denke du siehst, worauf ich hinaus will.
Das Proben mit In Ear-Systemen werde ich in diesem Beitrag ausblenden. Nur soviel: Es kann sehr vorteilhaft sein, allerdings ist das für junge Bands einfach irrelevant, weil anständige Systeme nicht gerade billig sind.
Auch Raumakustik werde ich hier nicht behandeln. Dafür gibt es im Netz sicher einige tolle Tipps, bestimmt unter anderem auf delamar.de.
Losä geht's!
1. Verstärker hochstellen
Gerade kleine Verstärker profitieren in einem Proberaum davon, wenn man sie auf ein oder zwei (nebeneinander stehenenden) umgedrehten Getränkekästen positioniert. Du sollst natürlich nicht den Turmbau zu Babel nachstellen: Niemand braucht Gitarrenamps auf Kopfhöhe.
2. Die Gesangsanlage sollte ausreichend Saft haben. Der Sänger wird es euch danken, das Ergebnis wird deutlich besser. Versprochen.
(Wir singen alle 4. Darum fahren wir aktuell beim Proben eine Endstufe mit 2x1000 Watt an 4 Ohm^^)
Die Gesangsboxen sollten sich tatsächlich möglichst auf Kopfhöhe befinden.
3a. So stellt man seinen Gitarrenamp nicht ein: Bass 10, Mitten 2, Höhen 10, Gain drölf.
3b. Stelle nicht irgendwie blind (eigentlich ist taub gemeint) daran herum. Hör' dir an, was du einstellst. Wenn du das beherzigst, erreichst du meist akzeptable Ergebnisse.Allgemein gilt: Je weniger Bass in den Gitarren ist, desto besser hört man den eigentlichen Bass. Selbst an meinem Marshall JCM 800 drehe ich den Bass nie über 4 auf. NIE! (Anmerkung: Bei tiefem Metalzeug kann das anders sein. Eventuell ist da matschiges Wummern erwünscht^^)
4. Der Bassist sollte nicht alle Höhen aus seinem Sound herausdrehen. Man wird ihn sonst kaum hören, vor allem seine Anschläge werden nicht definiert klingen.
5. Es ist keine gute Idee, durch hohe Lautstärken den Schlagzeuger dazu zu bringen zu spielen wie Animal von den Muppets. Allerdings gehört bei Rockmusik eine gewisse Lautstärke dazu, damit ein Drive entsteht. Es ist bei akutem Proberaummatsch generell eine gute Idee,erst einmal ein wenig Lautstärke zurückzunehmen. Dann dreht ihr (nicht radikal, immer wieder ausprobieren und nachstellen!) matschende Frequenzen heraus (Bassgewummer, Gitarrengeklirre, etc.). Auf den Gesang kommt ein Low Cut, dafür haben viele Pulte mittlerweile einen Knopf eingebaut. Hiermit solltet ihr euch eigentlich alle hören. Falls das nicht der Fall ist, dann überlegt euch einmal, ob eure Raumaufteilung optimal ist und ob ihr die Sachen so umstellen könntet, dass ihr alle gleich viel hört.
Ich hoffe, hiermit kann der eine oder andere etwas anfangen. 

Polly
xoxo

Dienstag, 27. Juli 2010

Der Gastspielvertrag

Aloha,

heute habe ich die Ehre, einen Gastbeitrag anzukündigen. Unser Gitarreforum-Spezi Chris von Inner Mayhem hat sich Gedanken über das Thema "Gastspielbeitrag" gemacht - ein Thema, mit dem ich mich noch nicht so ausführlich beschäftigt habe. Ich quatsche nicht lange herum, los geht's!

Vielen von euch werden jetzt erstmal denken: "häh, wofür nen Vertrag?" Aber überlegt mal, wenn ihr live spielt, leistet ihr Arbeit, die im Normalfall auch honoriert werden sollte und es gibt einfach gewisse Regeln einzuhalten, sowohl seitens der Band als auch seitens des Veranstalters.

Mündliche Absprachen, die oft einfach per Telefon laufen, sind immer so lange gültig bis es Probleme vor Ort gibt, und genau deshalb ist es besser, sich vorher schon abzusichern.

Dieser kleine Guide hier richtet sich übrigens nicht nur an "Semi/Profi-Bands" sondernd sollte jeden ansprechen, denn lieber regelt man vorher alles als später blöd dazustehen.


Wie ist der Vertrag auszufertigen?
Grundsätzlich handelt es sich um nichts anderes als einen modifizierten Dienstleistungsvertrag, ergo herrscht auch hier die Formfreiheit!
Wie aber schon angesprochen, würde ich dies unbedingt schriftlich machen falls es später zu Problemen kommen sollte.

Wer unterschreibt den Vertrag?
Der Vertrag wird geschlossen zwischen dem Veranstalter und euch als Band, vertreten durch eine Person.

Was kommt in den Vertrag?
So, jetzt wirds interessant und umfangreich.
Ihr könnt alles in den Vertrag schreiben was euch so einfällt, solltet ihr aber rein aus gesundem Menschenverstand nicht machen. Schließlich wollt ihr auch wo spielen ;)

Als praktisch haben sich folgende Punkte (grob angerissen) bewährt:

- Wer engagiert wen und wofür?
- Wie lange darf gespielt werden und wann geht es los?
- Wie viel Zeit ist für den Line/Soundcheck?
- Wie hoch ist die Gage und wie setzt sich diese zusammen?
- Wie wird gezahlt?
- Wer ist seitens der Veranstalter die Verantwortliche Person vor Ort?
- Wie groß ist der Veranstaltungsort, speziell die Bühne?
- Wie sieht die PA aus, was ist an Technik und Licht da?
- Soll eine Backline für andere Bands gestellt werden?
- Ist ein Backstage Raum vorhanden zum Umziehen etc.?
- Wer trägt die Gebühren für z.B. GEMA?
- Wie ist die Darbietung geregelt?
- Was für eine Verpflegung gibt es?
- Wie ist die Übernachtung geregelt?
- Wie viele Freikarten für die Presse gibt es?
- Wer übernimmt Werbematerial?
- Darf ein Merchandise Stand aufgebaut werden?
- Was passiert, wenn sich eine Seite nicht an den Vertrag hält?


Jetzt nicht erschrecken, natürlich müsst ihr nicht all das in euren Vertrag packen, seht dies nur als grobe Richtlinie was geregelt werden kann bzw. sollte.

Ich gehe jetzt noch explizit  auf einige Punkte ein:

Wie lange darf gespielt werden und wann geht es los?
Gerade in meinen Augen ein wichtiger Punkt, vielleicht haben es einige von euch schon mal erlebt, dass man stundenlang zu einem Gig fährt nur um dann zu erfahren, dass die Stagetime von 1:30 Stunden auf ne halbe gekürzt wird weil es zeitliche Probleme gab.
Und ich rede hier jetzt nicht davon, dass der Blitz eingeschlagen hat sondern von Problemen, die zu 100% der Veranstalter zu verantworten hat.

Wie viel Zeit ist für den Line/Soundcheck?
Ohne Soundcheck auf die Bühne zu gehen, ist in den meisten Fällen tödlich [Anm. Polly: Ach was, Rock 'n' Roll! Bei uns würde auch kein Soundcheck helfen XD]. Okay, die Saitenfraktion schafft es vielleicht, ohne sich selbst perfekt zu hören. Aber spätestens für den Sänger wird die richtige Intonation schwierig bis unmöglich.
Das ganze fällt natürlich auf euch als Band zurück wenn ihr scheiße spielt, darum lieber vorher zusichern lassen dass ihr einen ausreichenden Soundcheck bekommt.

Wie hoch ist die Gage und wie setzt sich diese zusammen?
Viele Bands spielen leider immer noch für nen Kasten Bier, das ist mit Abstand das schlimmste was ihr machen könnt. Warum? Ganz einfach, das spricht sich rum, viele Veranstalter halten regen Kontakt untereinander und tauschen sich natürlich aus, und dann heißt es beim nächsten Mal: "Hey ihr habt doch da umsonst gespielt, macht's halt wieder"; ein Teufelskreis.
So hart das klingt, aber was nix kostet, ist meistens nix wert.
Immerhin arbeitet ihr bei eurem Auftritt und beschert dem Veranstalter einen meist ordentlichen Umsatz durch Getränke und macht natürlich auch Werbung. Überlegt auch mal wie lange ihr tatsächlich für ihn arbeitet! Ist euer Job wirklich schon mit dem eigentlichen Gig getan?
Oder habt ihr eine ordentliche Anfahrt, baut euer Zeug auf und ab, macht Soundcheck usw. usw.
Da kommen einige Stunden zusammen.
Natürlich solltet ihr keine Gage verlangen, die jenseits von gut und böse ist! Als Richtlinie gilt "selbst nicht draufzahlen + eventuell bisschen was in die Bandkasse"

Wer ist seitens der Veranstalter die verantwortliche Person vor Ort?
Ganz wichtiger Punkt. Veranstalter ist da, lässt euch in die Halle und verschwindet. Oder 20 Minuten vor dem Auftritt schmiert die Technik ab und keiner ist da: Was dann?
Selbst Hand anlegen? Auf gar keinen Fall! Euch wird die Hölle heiß gemacht, wenn ihr an fremden Sachen rumgrabscht.
Darum braucht ihr eine Ansprechperson, die euch  bei der Durchführung hilft.

Soll eine Backline für andere Bands gestellt werden?
Interessanter Punkt, ihr habt einen Gig mit mehreren Bands. Leider ist es wirklich häufiger so, dass Bands absichtlich ohne Equipment anreisen (alles schon erlebt) und sich dann vor Ort durchschnorren wollen [Anm. Polly: Das erleben wir ständig!].
Meine Gitarre geht grundsätzlich nicht raus. Über den Amp können wir reden, solange kein Regler angefasst wird.
Eben gerade sowas kann man schon im Voraus regeln. Falls eine Backline gestellt wird, wird ein bestimmer Betrag auf die Gage draufgeschlagen.

Wie ist die Darbietung geregelt?
Ganz ganz ganz wichtiger Punkt. [Anm. Polly: 11111einself!]
Was darf auf der Bühne gezeigt werden und was nicht.
Natürlich bleibt ihr im Rahmen der gesetzlichen Regelungen, aber was passiert wenn ein Veranstalter sagt ihr dürft euren super Hit nicht spielen, weil ihm der Text nicht passt?
Oder ihm gefällt das Outfit eures Sängers nicht?
Regelt vorher, dass ihr nicht eingeränkt werdet, dann habt ihr später keine Probleme mehr.

Was passiert, wenn sich eine Seite nicht an den Vertrag hält?
Tja, was passiert dann? Nehmen wir an, der Veranstalter hat entgegen vorheriger Absprachen und entgegen des Vertrages auf einmal vor Ort eure Playtime um die Hälfte gekürzt, es ist kein Licht da, PA ist entgegen des Riders schrott, und ihr dürft euer Bühnenoutfit nicht tragen.
Genau deshalb schreibt ihr hier rein, dass eine Konventionalstrafe in Höhe der vereinbarten Gage gilt.
Nochmal: Ihr arbeitet dort unter bestimmten, vorher abgesprochenen Bedingungen, ihr müsst nicht alles akzeptieren.
Natürlich ist diese "Strafe" hinfällig bei höherer Gewalt, niemand kann etwas dafür, wenn es beginnt zu regnen ohne Ende und deshalb z.B. die Technik ausfällt.
Auch im Falle einer Auflösung der Band sollten alle anderen Punkte für unwirksam erklärt werden.

Fazit
Natürlich sind alle diese Punkte, die ich jetzt angesprochen habe, nicht immer notwendig und sollte auch nicht auf Teufel komm' raus in jeden Vertrag rein. Wenn ihr zum Beispiel als Band bei eurem ersten Gig in der kleinen lokalen Kneipe mit dem vollen Vertrag ankommt, lachen die euch aus. Aber gerade wenn es größer wird und mehr Geld im Spiel ist, solltet ihr euch über sowas Gedanken machen...

Wie immer laden wir euch herzlich dazu ein, mit uns über das Thema zu diskutieren oder weitere Fragen zu stellen.

Samstag, 24. Juli 2010

Wie organisiere ich eine Probe?

Ahoi,


heute habe ich Ideen zusammengetragen zur Frage des GF-Members Slash: "Wie organisiere ich eine Probe und was sollte man bei der ersten Probe machen?"
Erneut habe ich hier 5 Vorschläge, was Du tun kannst, um eine Probe so angenehm und gleichzeitig produktiv zu gestalten, wie es nur geht.


1. Kommunikation
Bei Jack's Basement läuft die Kommunikation eigentlich meistens per eMail ab. Du solltest also möglichst alle eMail-Adressen (und für dringende Sachen auch die Telefonnummern!) der anderen Bandmitglieder haben. Es empfiehlt sich, mindestens 3 Tage vor dem Probetermin mit den anderen noch einmal kurze Rücksprache zu halten, so dass jeder genug Zeit hat zu reagieren. Am besten schickst Du jede Antwort an alle Bandmitglieder, so dass alle den gleichen Wissensstand haben. Das spart Zeit.

2. Setlist/Programm
Es ist von Vorteil, wenn einer in deiner Band das Heft in die Hand nimmt und ein Programm für die Probe ausarbeitet. Das kann sowohl Songs beinhalten, die neu sind und zum ersten Mal geprobt werden müssen als auch die Arbeit an Stücken, die ihr schon länger spielt. Oftmals merkt man live, dass etwas nicht funktioniert - das muss dann natürlich geändert werden. Am besten schickst Du das erstellte Programm per Mail herum, so hat jeder die Gelegenheit, etwas hinzuzufügen oder zu ändern und keiner fühlt sich zurückgesetzt. Und vergiss nicht, das fertige Programm dann (eventuell mehrfach) auszudrucken und mitzunehmen!

3. Neue Songs
Bei neuen Songs sorgt ihr am besten dafür, dass vorab jeder eine Aufnahme hat und damit üben kann. Eine Probe ist nicht dafür da, dass jemand seinen Part lernt, sondern um das Zusammenspiel zu üben.

4. Die erste Probe
Wenn Du und deine Band das erste Mal miteinander probt, sollte euer Pensum nicht zu hoch sein. Plant eine Stunde vorab extra ein, so dass jeder in Ruhe aufbauen kann. Einigt euch, wer wo steht, achtet darauf, dass jeder genug Platz hat und sich und die anderen gut hören kann. Eine grobe Soundabstimmung ist ebenfalls wichtig - eine Gitarre, bei der alle Mitten herausgedreht sind und sowohl Verzerrung als auch die Bässe auf 10 aufgerissen, geht erstens gegen die andere Gitarre vollkommen unter und zweitens matscht sie im Bassbereich alles zu. Verlasse dich auf deine Ohren! Eventuell ist auch ein erfahrenerer Musiker bereit, dir und deiner Band bei der Soundeinstellung zu helfen. Ab und zu gibt es Bandmitglieder, die nicht bereit sind, ihren Sound (oder ihre Lautstärke) anzupassen. Wenn hier alles Reden nicht hilft, ist eine Trennung von diesem Mitglied eventuell ratsam.
Auch sollte euer Proberaum anständig beleuchtet und mit genügend Steckdosen für alle ausgestattet sein.


5. die ersten Songs
Mehr als ein oder zwei Songs bei der ersten Probe solltet ihr euch nur zumuten, wenn einige von euch schon Banderfahrung haben. Ansonsten setzt ihr euch zu sehr unter Druck, das trägt nicht zu einer guten Atmosphäre bei. Denn ihr müsst auf jeden Fall am Ende der Probe noch einmal kurz (ohne Dazwischendudeln der Gitarristen und Herumgekloppe des Schlagzeugers) noch einmal kurz absprechen, ob alle zufrieden waren und was geändert werden sollte. Ebenfalls kann man schon einmal über den nächsten Probetermin sprechen. Hier ist es vorteilhaft, wenn jeder seinen Kalender (in egal welcher Form!) bei sich hat, so dass jeder sich den Termin notieren kann.

So, das war es auch schon wieder. Wenn Du etwas hinzuzufügen hast, zögere nicht, einen Kommentar zu hinterlassen. Auch würde mich interessieren, wie andere Bands die Kommunikation handhaben.

Bis zum nächsten Mal!


Polly
xoxo

Donnerstag, 24. Juni 2010

5 kreative Vorschläge, wie man einen Proberaum findet

Aloha,

auf Anfrage von Mogelboy und Johnny Dot habe ich fünf kreative Vorschläge zusammen getragen, wie man einen Proberaum findet. Eine kurze Bemerkung vorab: Bei Aushängen, Inseraten etc. ist es natürlich wichtig, dass Du deinen Namen, eine Kontaktadresse, Telefonnummer und generell so viele Informationen wie möglich angibst. Halte es trotzdem kurz und knackig, es soll schließlich keine Doktorarbeit werden.

Here we go:

1. Mach' einen Aushang im örtlichen Musikladen. Dort kommen immer viele Musiker vorbei. Vielleicht ist darunter auch jemand, dessen Band einen Proberaum für sich hat und ihn gerne teilen möchte.

2. In Internetforen, bei Quoka.de oder einem vergleichbaren Portal hat bestimmt jeder schon ein mal inseriert. Aber wie wäre es denn, wenn du eine Auktion bei ebay einstellst? "Band sucht Proberaum. Hast du einen freien Raum im Keller oder ein Gartenhäuschen und dir ist oft langweilig? Dir kann geholfen werden, denn die [insert random style]-Band XYZ ist auf Proberaumsuche!" Habe ich nie ausprobiert, lustig wäre es aber in jedem Fall! Damit könntest Du auch prima auf der Homepage deiner Band werben, wo sich eure Fans sowieso herumtreiben!

3. Frag' doch einfach mal bei allen befreundeten Bands, mit denen deine Band schon mal live gespielt habt, ob sie was wissen. Musiker sind meist ein nettes Völkchen und kennen wiederum viele andere Musiker. Du hast also ein Netzwerk - nutze es!

4. Bei Facebook ist heute jeder. Eröffne eine Gruppe, die "XYZ suchen Proberaum" heißt und lade alle deine Freunde und die Freunde deiner Mitmusiker in diese Gruppe ein. Hurra, noch ein Netzwerk! :)

5. Mach' für dich und deine Mitmusiker T-Shirts, auf denen "Band sucht Proberaum" steht. Damit fallt ihr garantiert auf, wenn ihr am Wochenende in eurem Lieblingsclub unterwegs seid.

Bonus-Tipp: Schau' dich im örtlichen Jugendzentrum um oder lies die Kleinanzeigen in der Zeitung. Auch hier findet sich ab und an etwas. Und wenn du einen coolen Musiklehrer in der Schule habt, sprich den doch einfach einmal an und frage ihn, ob er eine Idee hat!

Ich hoffe, ich konnte helfen. Wenn Du einen tollen Vorschlag hast, der hierzu passt, dann ab damit in die Kommentare zu diesem Post!

cheerio,

Polly
xoxo

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